Zu einer Stippvisite kam der ehemalige baden-württembergische Finanzminister und Wahlkreisabgeordnete Willi Stächele am Montag nach Neumühl ins Rathaus, wo ihn Ortsvorsteher Fritz Vogt empfing. Dieser informierte den Abgeordneten über aktuelle Themen des Kehler Ortsteils. So konnte Vogt berichten, dass nach 25 Jahren mit Hühnerbünd II ein Neubaugebiet erschlossen werden kann. "Es war nicht leicht, alle Eigentümer zum Verkauf zu bewegen. Jetzt geht es endlich weiter. Ich rechne im nächsten Jahr fest mit der Erschließung.", so Vogt. Auch das geplante Gewerbegebiet, das die Stadt für die nördlichen Ortschaften dringend benötigt, war Gesprächsthema. Da es im Flächennutzungsplan sehr nah zu den Neumühler Freizeitanlagen Baggersee und Golfgelände Birkenhof liegt, solle es weitestgehend von diesen verschoben werden. Willi Stächele erkundigte sich auch nach der Vereinsstruktur im Ort. Der Ortsvorsteher konnte auf eine funktionierende Vereinsgemeinschaft verweisen, sieht aber - wie in vielen anderen Orten auch - ein Nachlassen im ehrenamtlichen Engagement. Ein wichtiges Anliegen hatte der Fritz Vogt dann doch, das er an den Landespolitiker adressierte: Seit den siebziger Jahren kämpft der Ort gegen den Lärm der Bundesstraße 28 an. Da sie seit ihrem Bau nicht verändert wurde, das Verkehrsaufkommen aber gewaltig gestiegen ist, ist der Lärm tagsüber und auch Nachts für die Bewohner zur Last geworden. Einen Lärmschutz, wie es bei Neu- oder Umbauten gesetzlich geregelt ist, gibt es nicht. Eine Lärmschutzwand wird zwar im Lärmaktionsplan der Stadt beschrieben, jedoch gibt es keinerlei Fristen für deren Umsetzung. Bei der Begehung entlang der B28 versprach Willi Stächele sich beim Land nach Fördermöglichkeiten zu erkunden.
Im Anschluss besuchten Willi Stächele und Fritz Vogt mit Leible Nutzfahrzeuge ein Neumühler Unternehmen, das sich einen Namen in der Aufbereitung und dem Vertrieb von neuen und gebrauchten LKWs und Baumaschinen gemacht hat. Inhaber Rudolf Leible zeigte den Gästen den Standort, der auf 11.000 m² die Fahrzeuge anbietet. "Problematisch und kostspielig sind die Überwachungsmaßnahmen, da der Versuch von Dieseldiebstahl immer mehr überhand nimmt.", so Leible. Im Gespräch mit ihm und seinen Mitarbeitern ging es dann auch um das Klima und die Umwelt. Tenor hier war, dass diese Komplexe weltweit gesehen werden müssten und nicht nur Deutschland angingen, obwohl auch im Kleinen viel getan würde. "Ich bin sehr angetan zu hören, dass alle neuen LKW die Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 einhalten.", so Willi Stächele zusammenfassend.