Das Boule-Duell »Land gegen Gemeinde« oder Willi Stächele contra Bürgermeister Manuel Tabor/Ortsvorsteher Wendlin Huschle am Dienstagabend auf der Urloffener Anlage ging an den Landtagsabgeordneten: 13:7 und 14:8 wurden für Stächele notiert.
»Er wird doch nicht kneifen?«, »Vielleicht hat er doch Angst bekommen?« – großes Rätselraten zunächst am Dienstagabend auf de, Boule-Platz in Urloffen, wo sich 50 interessierte Zuschauer eingefunden hatten zum Boule-Vergleichskampf zwischen Willi Stächele und Bürgermeister Manuel Tabor mit Ortsvorsteher Wendelin Huschle. Doch der Herausforderer kam – und nicht allein. Er hatte Bernd Rendler (Oberkirch) als Partner und »Verstärkung« mitgebracht. »Alles nur Taktik«, klärte Bernd Rendler auf. »Der Willi braucht einfach nur einen, der noch schlechter spielt, damit er selber besser aussieht«.
Die Bedingungen waren ideal. Optimales Sommerwetter, die Besucher-Resonanz deutlich höher als erwartet, für die Bewirtung durch eine Abordnung des Musikvereins war gesorgt. Als Oberschiedsrichter und Turnierleiter erklärte Karl Heinz Müller von den Boule-Freunden die Regeln. Bürgermeister Manuel Tabor ging bei der Vorstellung auf die Vorgeschichte des Wettkampfs ein, mit der Herausforderung von Willi Stächele beim Neujahrsempfang.
»Sportliche Vorbilder«
»Die Welt braucht sportliche Vorbilder«, so Stächele, »gestern in Rio, heute in Urloffen«. Es habe so lange gedauert, bis der Wettkampf angesetzt wurde, weil er vom Rathaus Appenweier den Hinweis bekam, der Chef brauche noch Trainingszeit. Auch über den Siegespreis herrschte Einigkeit. Verliert der Landtagsabgeordnete, dann bekommt der Kindergarten eine Spende von 50 Euro. Verliert das Rathaus, gibt’s für Stächele eine Jahresration Meerrettich »den wir besonders scharf machen«, fügte Urloffens Ortsvorsteher Wendelin Huschle hinzu.
»Wir werfen, und der Karl Heinz (Müller) sagt uns dann, ob der Wurf gut war und wer am Schluss gewonnen hat« – damit leitete Manuel Tabor den Wettkampf ein.
Allen Beteuerungen zum Trotz, kaum im Leben bisher Boule gespielt und schon gar nicht heimlich trainiert zu haben – die Teilnehmer präsentierten teilweise profimäßige Würfe. Kugeln wurden direkt beim »Schweinchen« (Zielkugel) platziert, gegnerische Kugeln zielgenau »weggeschossen« und Wendelin Huschle entwickelte sich zum Spezialisten, besonders dann, wenn schon erste Berechnungen zur Punktzahl angestellt wurden.
Beide Teams wurden begeistert angefeuert. »Es geht um einen Acker Meerrettich«, hieß es, als Tabor und Huschle rasch in Rückstand gerieten. Stächele bekam von einem mitleidigen Zuschauer eine Schnur mit Magnet geliehen, um ihm das Aufheben der Kugeln zu erleichtern.
Doch bei allem Spaß der Teilnehmer und der Zuschauer zählte nach gut einer Stunde Spielzeit schließlich auch das Ergebnis. »Das Land« gewann das erste Spiel 13:7 und hatte trotz einer tollen Aufholjagd des Gemeindeteams auch im zweiten Spiel mit 14:8 die Nase vorn.
»Pokal-Winzling«
Bei der Siegerehrung überraschte der Turnierleiter beide Teams mit einem kleinen Pokal. »Gut, dass wir dieses winzige Ding nicht gewonnen haben«, freute sich Huschle, während Stächele den Pokal-Winzling stolz präsentierte. Die besondere Überraschung: »Es ist ein Wanderpokal«, so Karl Heinz Müller. Denn nächstes Jahr soll die Revanche stattfinden.