LandFrauen im Dialog mit Frauen Union Acher-Renchtal und Willi Stächele

15.02.2016, 19:00 Uhr
Von links nach rechts: Ingrid Ehle (Vorsitzende der Senioren-Union), Rosa Karcher (Präsidentin des LandFrauen-Verbandes), Willi Stächele (MdL), Birgit Wild-Peter (Vorsitzende FU Acher-Renchtal), Sonja Schuchter (Landtagszweitkandidatin)
Von links nach rechts: Ingrid Ehle (Vorsitzende der Senioren-Union), Rosa Karcher (Präsidentin des LandFrauen-Verbandes), Willi Stächele (MdL), Birgit Wild-Peter (Vorsitzende FU Acher-Renchtal), Sonja Schuchter (Landtagszweitkandidatin)

Auf Einladung der Frauen Union Acher-Renchtal kam die Präsidentin der LandFrauen des Bezirkes Südbaden Rosa Karcher in das Hotel Restaurant Hanauer Hof in Appenweier. Eingeladen war auch Minister a.D. Willi Stächele (MdL) von der CDU.


Zahlreiche interessierte Landfrauen aus dem Acher- und Renchtal sowie aus dem Bereich Kehl waren der Einladung gefolgt

Frau Karcher stellte zunächst den LandFrauenverband Südbaden vor, der bereits  1949 ins Leben gerufen. Heute habe der LandFrauenverband bundesweit 500 000 Mitglieder, in Baden-Württemberg  85 000 und in Südbaden 20 000.

Im Fokus der Tätigkeiten der LandFrauen stünden Fort- und Weiterbildung, z. B. auf dem Gebiet des E-Learnings, der Gesundheit, aber auch des Marketings, vor allem wenn es um die online-Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten gehe. Ein wichtiges Anliegen sei auch die Frauenförderung, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene. Schulungen für bereits ehrenamtlich tätige Frauen gehörten ebenso zu dem Bildungsprogramm des LandFrauenverbandes.

Der Verband setze sich auch für Nachhaltigkeit in der landwirtschaftlichen Produktion ein. Lange Transportwege schädigten die Umwelt und wirkten sich negativ auf die Qualität der Lebensmittel aus.

So plädierte Karcher dafür, regional angebaute Produkte zu kaufen. Neben den Bio-Betrieben müsse es aber auch weiterhin konventionell geführte Betriebe geben. Es sei ein Trugschluss, dass alle landwirtschaftlichen Produkte nur biologisch angebaut werden könnten. Nichtsdestotrotz sprach sich Frau Karcher für einen schonenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus. Kopfzerbrechen bereiteten den bäuerlichen Betrieben die Billigkonkurrenz aus dem Ausland. Während in Deutschland die Einführung des Mindestlohns den Landwirten einen Berg von Bürokratie beschert habe, hätten die landwirtschaftlichen Betriebe im Ausland niedrigere Hürden bei der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften. Daher bat sie Willi Stächele, sich für Ausnahmeregelungen bei der Beschäftigung von Saisonarbeitskräften einzusetzen.

Auflagen wie der Mindestlohn sowie Vorschriften zur Flächennutzung gefährdeten die Existenz manches landwirtschaftlichen Betriebes. Des Weiteren forderten die LandFrauen von der Politik, ehrenamtliche Tätigkeiten noch stärker anzuerkennen, ob steuerlich oder rentenrechtlich, z. B. in Form von stundenweiser Freistellung von der beruflichen Tätigkeit. Manches Ehrenamt sei aufgrund der Aufgabenvielfalt schon zum Halbtagsjob geworden.

Willi Stächele sicherte zu, dass er sich um dieses Thema kümmern werde. Er wolle den Forderungskatalog des LandFrauenverbandes genauer studieren und schauen, was machbar sei.

Schließlich war noch die Flüchtlingspolitik Gegenstand der Diskussion. Die LandFrauen machten sich Sorgen um die weitere Entwicklung, der Zustrom von Flüchtlingen sei zu groß und etliche Flüchtlinge seien auch nicht registriert.

Ein weiterer ungebremster Flüchtlingszustrom berge gesellschaftlichen Konfliktstoff. Ein wichtiges Anliegen der LandFrauen sei schon immer gewesen, Menschen in benachteiligten Regionen der Welt eine Bleibesperspektive in ihrer angestammten Heimat zu geben. So unterstütze beispieslweise  ein Ziegenzuchtprojekt in Uganda Frauen und deren Familien bei  der Existenzgründung und Existenzsicherung vor Ort.

Willi Stächele griff die Sorgen der LandFrauen auf. Auch er fordere eine Begrenzung der Zuwanderung und des Familiennachzugs. Genauso wichtig sei die Sicherung der europäischen Außengrenzen, um den Zustrom der Asylsuchenden zu verlangsamen.

Mit Blick auf die Politik der rot-grünen Landesregierung rügte er die hohen Ausgaben für ideologisch gefärbte Projekte wie die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen oder Nationalparks. Wenn es mit der Verschwendung so  weitergehe, würden im Jahr 2017 2-3 Milliarden Euro im Landeshaushalt fehlen. Es gebe keine Garantie dafür, dass die Wirtschaft weiterhin  so gut laufen werde: „Nichts währt ewig.“, meinte Willi Stächele abschließend.

Am Ende der Veranstaltung waren sich die Teilnehmer einig, dass man weiterhin im Gespräch bleiben werde und als Ziel die Verbesserung der Situation des ländlichen Raumes sowie der landwirtschaftlichen Betriebe anstrebe.

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