Über Berufliche Schulen können Schülerinnen und Schülern alle Abschlüsse erwerben. Grundsatz: Kein Abschluss ohne Anschluss! Ca. 52 % aller Hochschulreifen erwerben die Schülerinnen und Schüler an den Beruflichen Schulen.
Bestandsaufnahme
Die Einführung von Gemeinschaftsschulen, die Abschaffung der verpflichtenden Grundschulempfehlung und der Wegfall der Übergangsvorschriften (Notenhürde) beim Wechsel in zweijährige Berufsfachschulen haben das unter der Verantwortung der CDU erfolgreich entwickelte Schulsystem in Baden-Württemberg destabilisiert. Daher bestehen begründete Zweifel, ob die Sicherung der Qualität und der Leistung der Schulen als Wesensmerkmale einer guten pädagogischen Arbeit im Vordergrund der Schul- und Bildungspolitik der GRÜN-ROTEN Landesregierung stand. Mehrere Niveaustufen und der Wechsel zwischen den Niveaustufen in den Gemeinschaftsschulen und Realschulen machen es Eltern (oder Erziehungsberechtigten) schwer, den Leistungsstand der Kinder einzuordnen, vor allem im Blick auf einen hochwertigen und anerkannten Schulabschluss. Oberstufen an Gemeinschaftsschulen gefährden Standorte Beruflicher Gymnasien und führen langfristig zum Niedergang der Beruflichen Gymnasien. Das ist das Ergebnis der GRÜN-ROTEN Bildungspolitik! Statt die Weiterentwicklung und Modernisierung des differenzierten Schulsystems aus Werkrealschulen, allgemeinbildenden Gymnasien, Realschulen und Beruflichen Schulen fortzusetzen, setzte die Landesregierung mit der Einführung der Gemeinschaftsschulen auf ein bildungspolitisch umstrittenes Experiment, dessen Ausgang höchst ungewiss ist, weil die Leistungsfähigkeit der Gemeinschaftsschulen erst noch bewiesen werden muss.
Aussagen zur Zukunft
Unser berufliches Schulwesen steht traditionell für ein hohes Maß an Qualität, Durchlässigkeit und Differenzierung. Deshalb müssen der in 58 Jahren CDU-Regierungszeit geprägte Stellenwert und der Ausbaustand der beruflichen Schulen unter dem Leitsatz „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ihre herausragende Bedeutung wiedererlangen. Das Gebot der Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung verlangt eine hohe Durchlässigkeit innerhalb aller Schularten und Bildungsgänge. Deshalb werden wir die beruflichen Schulen auch sehr eng mit den differenzierten Real- und Hauptschulbildungsgängen verknüpfen, um deren Schülerinnen und Schüler ziel- und leistungsorientiert in die duale Berufsausbildung und zu weiteren höheren Schulabschlüssen zu führen.
Auch den Gemeinschaftsschulen sollen alle Anschlussmöglichkeiten des differenzierten Schulwesens offen stehen. Die Einrichtung von gymnasialen Oberstufen an Gemeinschaftsschulen lehnen wir ab, da wir bereits ein flächendeckendes Netz von leistungsfähigen beruflichen und auch allgemeinbildenden Gymnasien haben. Es soll unter der Verantwortung der CDU keine unnötigen Konkurrenzsituationen zwischen den Schularten entstehen.
Die duale Aus- und Weiterbildung in Betrieb und Berufsschule zählen wir zu den Prioritäten in der Bildungspolitik. Diese muss qualitativ hochwertig bleiben, damit der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg sein Spitzenniveau beibehält. Qualität erhalten und in die Zukunft investieren heißt auch, den Weiterbestand betriebsnaher Berufsschulstandorte im ländlichen Raum - wann immer möglich - zu sichern.
Deshalb werden wir u. a. die finanziellen Rahmenbedingungen zur Gewinnung von qualifiziertem Fachpersonal von außen verbessern, die Maßnahmen der Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“ über die gesamte Legislaturperiode bis 2021 fortsetzen und finanzieren, die Lehrpläne der Schularten modernisieren, die digitalen Bildungskonzepte fördern und den Bereich der Lehrerfortbildung auch an den beruflichen Schulen als wichtige Investition in die Zukunft unseres Landes stärken. Die CDU hält an dem Grundsatz der Gleichwertigkeit der beruflichen und allgemeinen Bildung fest. Wir stellen sicher, dass Berufliche Schulen auch zukünftig alle allgemeinbildenden Abschlüsse (Mittlere Reife, Fachhochschulreife, Abitur) gleichwertig, jedoch nicht gleichartig anbieten können.