Abgeordneter fordert Geschlossenheit

CDU nominiert für die Landtagswahl 2021 Willi Stächele als Kandidat im Wahlkreis Kehl

07.03.2020, 08:34 Uhr | Acher-Bühler-Bote/red
Sie treten an: Willi Stächele mit der Ersatzkandidatin Rosa Karcher. Foto: red
Sie treten an: Willi Stächele mit der Ersatzkandidatin Rosa Karcher. Foto: red


In einer Wahlkreismitgliederversammlung hat die CDU Willi Stächele als Kandidaten im Wahlkreis Kehl nominiert. Von den 110 abgegebenen gültigen Stimmen erhielt Stächele 107 (97,3 Prozent). Rosa Karcher, Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden, wurde als Ersatzbewerberin gewählt. Die Präsidentin des Departementrats Haut-Rhin, Brigitte Klinkert, ging bei der Nominierungsveranstaltung in Erlach auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein ein.

Stächele nannte in seiner Vorstellung in der Kronenhalle zwei Themen, die vor allem die Zukunft bestimmen würden. Der frühere Finanzminister Baden-Württembergs wies darauf hin, dass gerade im digitalen Prozess täglich neu erkämpft werde müsse, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu erhalten. Dabei sei die Transformation zur neuen Mobilität eine große Herausforderung für die Autoindustrie, die auch die Zulieferer in der Ortenau spüren. Als zweite existenzielle Herausforderung bezeichnete Stächele, der im Wahlkreis Kehl seit 1992 das Direktmandat innehat, dafür zu sorgen, dass die EU im Weltgeschehen Gewicht behält. Er wolle sich weiter für die Interessen des Wahlkreises einsetzen und damit gerade auch für den Ländlichen Raum. Mit dem neuen kommunalen Finanzausgleich, der flächengroße Kommunen, die relativ wenig Einwohner haben, einen Zuschlag einräumt, mit Studienplätzen für Mediziner, die sich verpflichten, als Landarzt zu praktizieren, und einer deutlichen Erhöhung der Förderung für die Breitbandversorgung sei hier in der laufenden Legislaturperiode schon viel erreicht worden.

Passend zu Stächeles Funktion als Vorsitzender des Europaauschusses im Landtag war Brigitte Klinkert zu Gast. Die neue Euro-Region, die ab 2021 wieder eine eigenständige Gebietskörperschaft für das ganze Elsass bringt, werde die Chancen des Aachener Vertrags nutzen und beispielsweise die Schienenstrecke Freiburg-Colmar vorantrieben. Die Enkelin des früheren Oberbürgermeisters von Colmar, Joseph Rey, würdigte gerade vor ihrem familiären Hintergrund die deutsch-französische Aussöhnung. Rey war in der Résistance und am Ende des Zweiten Weltkriegs in deutscher Gefangenschaft. Er setzte sich kurz nach dem Krieg für die Verständigung mit dem Nachbarn ein. Gerade vor diesem Hintergrund gelte es, den Zusammenhalt in Europa aufrecht zu erhalten, so Klinkert. Bürgermeister Bernd Siefermann bat Klinkert, sich am Ende der Veranstaltung ins Goldene Buch der Stadt Renchen einzutragen.

Volker Schebesta, der als Vorsitzender der CDU Ortenau die Versammlung leitete, und Stächele gingen auch auf die aktuelle Situation in der CDU ein. Sie riefen dazu auf, sich mit der Wahl eines neuen CDU-Parteivorsitzenden geschlossen für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einzusetzen. Bei der Wahl von Rosa Karcher als Ersatzbewerberin entfielen auf sie 103 von 110 abgegebenen gültigen Stimmen (93,6 Prozent).