Zusammenarbeit am Oberrhein
Über 75 Jahre sind es her seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Unsere Eltern und Großeltern haben das Land mit großem Mut und Zuversicht wieder aufgebaut. Sie haben uns auch ein Vermächtnis hinterlassen, dem wir mit allem Einsatz, ob Jung oder Alt, gerecht werden müssen.
Über 75 Jahre Frieden in Europa – das ist die längste Periode, die es in der europäischen Geschichte je gegeben hat. Damit das so bleibt und damit unsere Kinder und Enkel nie die Grausamkeiten einer kriegerischen Auseinandersetzung erfahren müssen, dafür will ich meine ganze Kraft einsetzen.
Wie es ist, wenn die Grenzbäume wieder heruntergelassen werden, hat uns die Corona-Krise von 2020 eindrücklich vor Augen geführt. Grenzüberschreitende Aktivitäten und der gegenseitige Handel kamen praktisch zum Erliegen, Freunde und Familie durften sich nicht sehen. Für mich es ist undenkbar, dass sich eine solche Situation wiederholt. Deswegen will ich dafür sorgen, dass Krisen im gemeinsamen Lebensraum am Oberrhein künftig zusammen bewältigt werden und nie wieder die Grenzen geschlossen werden.
Bewährtes weiterentwickeln und Neues beginnen
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein hat bereits etliche Hindernisse, die sich im Alltag der Bürgerinnen und Bürger in den Weg stellen, überwunden. Doch es gibt noch viel zu tun. Ich möchte ich dafür sorgen, dass Mehrsprachigkeit und Kulturaustausch gefördert werden, die Wirtschaftsakteure auf beiden Seiten besser vernetzt werden und weitere rechtliche und administrative Hindernisse abgebaut werden.
Konkret stelle ich mir folgende Projekte für die kommenden fünf Jahre vor:
- Schaffung eines einheitlichen Tarifgebiets für den grenzüberschreitenden Öffentlichen Nahverkehr
- Zusätzliche Bahnverbindungen auf der Strecke Offenburg–Kehl–Straßburg bis ins Rench- und Achertal
- Verstärkte Vermittlung der Partnersprache und der Kultur des Nachbarn in Kindergärten und Schulen sowie Kooperationen mit der Wirtschaft, um Jugendliche, Beschäftigte und auch Arbeitssuchende fit für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt zu machen
- Schaffung eines grenzüberschreitenden Berufsbildungszentrums
- Mehr Förderung des kulturellen Austausches und der Begegnung
- Einrichtung eines Radschnellwegs Offenburg–Kehl–Strasbourg
- Geothermie am Oberrhein nur bei beidseitigem Einvernehmen zwischen Baden und dem Elsass
- Gemeinsame innere Sicherheit, mit ausreichendem Personal und modernster Technik
- Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau mit neuen Zuständigkeiten des Aachener Vertrages aktiver machen