„Ohne Saisonarbeiter aus Osteuropa wäre die Produktion hier überhaupt nicht möglich“ Willi Stächele zu Besuch in der Feingeistbrennerei Fies in Oberkirch
Die wieder geöffneten Grenzen haben bei der Feingeistbrennerei Fies in Oberkirch für großes Aufatmen gesorgt: Seit dem 15. Juni können die Stamm-Saisonarbeiter aus Rumänien und Polen ohne Probleme nach Deutschland einreisen.
Sie konnten deshalb genau rechtzeitig zur ersten großen Anlieferung der Kirschen in der Firma eintreffen. Über Wochen hinweg werden die Kirschen jetzt ausgesondert und verarbeitet. 50 große LKWs transportieren die mit Alkohol angereicherten Kirschen in Fässern zum Entsteinen und danach zur Verwendung in der Pralinenproduktion.
Der Landtagsabgeordnete Willi Stächele (CDU) besuchte vergangene Woche die Anlieferungs- und Sortieranlage der Brennerei. „Ohne Saisonarbeiter aus Osteuropa wäre die Produktion hier überhaupt nicht möglich“, sagte er. Stächele begrüßte, dass – wie ringsum auf den Höfen – auch bei der Firma Fies eine Unterbringung in Zwei-Bett-Zimmern für die Saisonkräfte bereitgestellt wurde.
Der langjährige Politiker erinnerte daran, dass Anbau nur dort möglich ist, wo es auch Absatz und Verwertung gebe. „Dies gilt ganz besonders auch für die wunderbare Kirschbaumlandschaft im Acher- und Renchtal“, betonte Stächele. Die Landwirte bemühten sich mit großem Aufwand um Qualität, wenn es darum gehe, etwa ein Drittel des Kirschanbaus in Mittelbaden – also um die 2000 Tonnen – der Pralinenherstellung zuzuführen.
Er appellierte erneut an die Bevölkerung, hiesige Produkte anzunehmen, auch gegebenenfalls einen etwas höheren Preis zu bezahlen. „Wenn all dies nicht mehr gewährleistet ist, würde es schwer sein, diese herrliche Kulturlandschaft so zu erhalten“, sagte er bei seinem Besuch in Oberkirch. „Kirschblütenzauber oder auch Kirschblütenfest in Mösbach wären dann schnell beendet.“ Aber auch die Handelsorganisationen müssten Verantwortung zeigen, indem sie den Verbrauchern das hiesige Auswahl auch anböten, so der Abgeordnete.
Willi Stächele (links) mit Joachim Neymeyer, dem Geschäftsführer der Brennerei, an der Sortieranlage.
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