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Neuigkeiten
27.02.2019, 19:45 Uhr
Rettungsdienst: Wie können die Hilfsfristen kürzer werden?
In der nördlichen Ortenau


Oberbürgermeister und Bürgermeister und des nördlichen Ortenaukreises  und des Renchtals setzen sich gemeinsam mit CDU–Landtagsabgeordnetem Willi Stächele für eine Verbesserung des Rettungsdienstes in der Region ein. Das teilt die Stadtverwaltung Achern mit.

Sitzung in der Rettungswache Achern

Auf Initiative des Landtagsabgeordnetem Willi Stächele und von Oberbürgermeister Klaus Muttach war der zuständige Staatssekretär Wilfried Klenk am Freitag zuerst zu einem zweistündigen Gedankenaustausch mit den Kommunalvertretern im Acherner Rathaus und anschließend zu einem Besuch in der Rettungswache in Achern, bei dem alle maßgeblichen Vertreter des Rettungsdienstes der Region dabei waren.

Nähe zum Krankenhaus

OB Klaus Muttach erläuterte laut der Pressemitteilung der Stadtverwaltung eingangs die Struktur des Rettungsdienstes, der durch den Bereichsausschuss Ortenaukreis mit Leistungsträgern wie dem Deutschen Roten Kreuz und Kostenträgern wie der AOK organisiert wird. Ziel müsse es sein, die Hilfsfristen (den Zeitraum von Alarmierung bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Notarztwagen) zu verbessern. Die Nähe zum Krankenhaus sei ein strategischer Vorteil, da neben den Notfallsanitätern und Rettungssanitätern des Deutschen Roten Kreuzes in einem Drittel der Fälle ein Notarzt aus dem Krankenhaus Achern die Einsätze der Rettungswache unterstützt. Der Acherner Oberbürgermeister warb dafür, dass beim Neubau des Krankenhauses in Achern eine Rettungswache baulich integriert werde, um mögliche Synergie-Effekte zu verwirklichen. Staatssekretär Wilfried Klenk stellte hierfür eine Förderung in Höhe von 90 Prozent der förderfähigen Kosten in Aussicht, teilt die Stadtverwaltung mit.

Der Leiter des Bereichsausschusses für den Rettungsbereich Ortenaukreis Michael Haug und Dezernent Reinhard Kirr vom Landratsamt befürworteten nachdrücklich die Stationierung eines Rettungswagens in Appenweier, weil durch diese »Vorratserweiterung« die Hilfsfristen verkürzt würden. Insbesondere wenn der erste Rettungswagen in Oberkirch, Kehl oder Achern belegt sei, sei dieser neue Standort strategisch im Sinne kurzer Hilfsfristen günstig. 

Zu wenig Personal

Michael Haug und Felix Brenneisen, Geschäftsführer des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes Bühl-Achern, machten allerdings deutlich, dass die Personalgewinnung außerordentlich schwierig sei, was insbesondere auch mit der Abschaffung der Ausbildung des Rettungsassistenten zusammenhänge. Für einen rund um die Uhr im Einsatz befindlichen Rettungswagen würden elf Mitarbeiter benötigt, so dass ein zusätzlicher Einsatz eines Rettungswagens weniger an den Investitionskosten als am verfügbaren Personal scheitere.

Die Vertreter der Rettungswache warben unisono dafür, dass Rettungswagen von Krankentransporten jenseits von Rettungseinsätzen entlastet werden – eine Forderung, der sich auch Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller anschloss. Rund 770 interne Verlegungsfahrten pro Jahr zwischen den Kliniken lassen eine eigene Transportstruktur als sinnvoll erscheinen, so Christian Keller. 

Einsatzzahlen gestiegen

Staatssekretär Wilfried Klenk sprach eine weitere Ursache für die Verschärfung der Situation beim Rettungsdienst an: Die Einsatzzahlen seien exorbitant gestiegen, was damit zusammenhänge, dass die Notrufnummer 112 zwischenzeitlich so stark im Bewusstsein sei, dass sie für vielerlei Hilfen außerhalb eines notwendigen Rettungseinsatzes gewählt werde und dadurch Rettungsdienst wie auch Notfallambulanz in den Krankenhäusern in einem nicht notwendigen Maß beanspruche, was dann Kapazitäten für echte Notfälle blockiere. 

Michael Haug erläuterte, dass trotz der großen Beanspruchung der Rettungswagen im Durchschnitt in sieben Minuten am Einsatzort sei, allerdings gebe es auch im einstelligen Prozentbereich Einsätze, bei denen die Hilfsfristen nicht erreicht werden. 
»Der Rettungsdienst ist für unsere Gesellschaft elementar und verdient jede nur mögliche Unterstützung. Die Strukturen müssen weiterentwickelt und Synergien in jeder Hinsicht hergestellt werden. Dies gilt auch für die bauliche Zusammenführung des Rettungsdienstes mit dem Neubau des Krankenhauses in Achern«, so Willi Stächele bei seinem ­Resümee.

Stichwort

Rettungsdienst

Der Rettungsdienst wird für Notfallrettung und Krankentransporte eingesetzt. Im Ortenaukreis übernimmt dies überwiegend die Rettungsdienst Ortenau GmbH, eine Gesellschaft bestehend aus dem Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes als Hauptgesellschafter und den Kreisverbänden, teilt die Stadtverwaltung Achern mit. Für den Bereich Achern und den Landkreis Rastatt ist der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Bühl-Achern Leistungsträger, so auch für die Rettungswache in Achern.
Baden-Württemberg ist in 35 Rettungsdienstbereiche unterteilt. Der Bereichs­ausschuss, bestehend aus beratenden Mitgliedern und maximal 14 stimmberechtigten Mitgliedern als Entscheidungsorgan, besteht einmal paritätisch aus Vertretern der Leistungsträger wie beispielsweise dem Deutschen Roten Kreuz sowie den Kostenträgern wie beispielsweise der AOK und den beratenden Mitgliedern, wie zum Beispiel Ärzte, Vertretung des Landratsamtes und der Wasser- und Bergwacht.
Personell sind die Rettungswachen mit Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter ausgestattet. Das Ortenau Klinikum stellt in der Regel die Notärzte im Tagdienst, heißt es weiter im Pressetext.
Die Alarmierung des Rettungsdienstes erfolgt über die Integrierte Leitstelle des Ortenaukreises in Offenburg. In etwa einem Drittel der Einsätze rücken Rettungswagen und Notarztwagen gemeinsam aus, in den überwiegenden Fällen ist der Rettungswagen laut Pressemitteilung allein im Einsatz.