Willi Stächele MdL
Besuchen Sie uns auf http://www.willi-staechele.de

DRUCK STARTEN


Neuigkeiten
19.05.2018, 07:08 Uhr | Mittelbadische Presse/Roland Spether
Jugend der Heimschule Lender für Idee Europa bereit
Beeindruckende Themenwoche in Sasbach

„Das Europa der Zukunft kann nur gelingen, wenn ihr bereit seid, leidenschaftlich für Europa zu brennen und euch dafür zu engagieren“. Diesen Merksatz „schrieb“ Europa-Minister Guido Wolf den Lenderschülern ganz dick ins „Hausaufgabenheft“, als er Ehrengast bei den Thementagen der Schülermittverantwortung (SMV) war und ihnen Europa ans Herz legte.

Ein leidenschaftliches Plädoyer für Europa hielt Guido Wolf, Minister der Justiz und für Europa, bei den SMV-Thementagen an der Heimschule Lender – hier mit Schulleiter Lutz Großmann, Landtagsabgeordneter Willi Stächele und Vertretern der SMV
„Bezieht Stellung, äußert euch, werdet zu politischen Menschen“, so der Minister, der bei seinem begeisternden Plädoyer für Europa in der voll besetzten Aula und den kritischen Fragen der Schüler der Politik-AG von Emil Spath viele wichtige Impulse gab. Vor allem die, dass jedes Pochen auf Nationalismus ein „Rückschritt für Europa“ sei, Fremdenhass keine Chance in freien, demokratischen Ländern haben dürfe und die großen Themen von Migration und Integration nur gemeinsam gelöst werden können. „Ein solidarisches Europa muss sich gerade in schwierigen Zeiten beweisen, eine Rosinenpickerei darf es nicht geben“, so der Minister mit Blick auf jene Staaten, die von Europa kräftig profitieren, aber ihre Grenzen dicht machen und keine Flüchtlinge aufnehmen. „Lasst euer Herz brennen für Europa und setzt euch dafür ein, Europa ist vor allem Begegnung von Menschen“.

Die vielen guten Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen für ein Europa in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit wurden von der SMV um die Schülersprecherinnen Maya Brunner und Antonia Fischer und die Vertrauenslehrern Isabel Withum, Regina de la Paz und Jürgen Bruder in alle Länder Europas geschickt, als die Fünft- und Sechstklässler über 300 bunte Luftballons aufsteigen ließen. An den Schnüren hingen selbst gemalte Bilder mit Motiven aus europäischen Märchen und Fabeln, die sie im Deutschunterricht besprochen hatten und nun mit ihren Namen als Europa-Botschaften in alle Herren Länder sandten. Auch Minister Guido Wolf, Landtagsabgeordneter Willi Stächele, Schulleiter Lutz Großmann und die Bürgermeister Dietmar Stiefel und Gregor Bühler ließen Ballone steigen und bekräftigten damit, dass sie die Wünsche der Schüler für eine gute Zukunft in Europa kräftig unterstützen. Dazu komponierte Steffen Weis eine Europahymne als hoffnungsvolle „Reise“ in die Zukunft, während Abiturienten das vereinte Europa tanzten und Max Melüh mit seinem Rap kritische Fragen für „Mr. President Trump“ bereithielt. Dazu bekam der Minister einige Wünsche wie einen Europatag für Schulen mit auf den Weg, auch ein einheitliches Bildungssystem, keine Studiengebühren, maximal 25 Schüler pro Klasse, kostenlose Kinderbetreuung oder kostenloses Lernmaterial bis Klasse 10.       

„Mit dem Thema EUROPA wählten sich die Schülerinnen und Schüler in Thema, das aktueller nicht sein kann“, so Lutz Großmann. Denn sich in der Gesellschaft engagieren und Stellung beziehen seien wichtige Tugenden des „citoyen“, des „aktiven Bürgers“, der nicht nur die Welt um sich herum beobachte, sondern sich einmische, Haltung zeige und Einstellungen ändere. „Ähnlich leidenschaftlich wie Staatspräsident Macron wandten sich die Jugendlichen zentralen den Zukunftsfragen zu. Man spürte, sie wollen nicht mehr nur abwarten, leere Worthülsen sind ihnen nicht genug“, betonte der Schulleiter. Es wurde deutlich, dass die Schüler mit Europa und der EU Zukunft verbinden, die jetzt gesichert und gestaltet werden muss. „Solche Tage machen Mut, von ihnen muss aber auch ein Signal ausgehen, dass die Zivilgesellschaft Druck machen muss, die Idee der europäischen Integration nicht zu zerreden, sondern weiter zu gestalten. Die Jugendlichen sind dafür bereit“.

Europatage mit Minister Wolf

„Europa - Demokratie, Gesellschaft, Integration und Kultur aus der Sicht von Jugendlichen“. Zu diesem Leitthema organisierte die SMV eine breit angelegte und inhaltlich tiefgehend Themenwoche, bei der Europa aus ganz verschiedenen Perspektiven betrachtet, viele Probleme beleuchtet und mit den Schülern altersgerecht diskutiert wurden. Die Planung bei den Schülersprecherinnen Maya Brunner und Antonia Fischer und der SMV in Kooperation mit den Vertrauenslehrern Isabel Withum, Regina de la Paz und Jürgen Bruder und der Schulleitung liefen seit einem Jahr, unterstützt wurde die SMV vom Ministerium der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg und den Altsasbachern. Zustande kam eine Themenwoche, die es in dieser Größe und Qualität in den letzten Jahren nicht gegeben hat. Herausragend waren die Einblicke des „Großen Schneidewindes“ alias Günter Schneidewind vom Südwestfunk in die Europäische Popgeschichte vom Mauerbau bis zum Mauerfall sowie die öffentliche Veranstaltung mit Pater Frido Pflüger, der den Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland leitet und viele Jahre in Ländern wie Kenia, Uganda, Äthiopien und Sudan tätig war. Eine sehr emotionale und nachdenkliche Erfahrung war der Film „Les Sauteurs“ und die Begegnung mit dem Filmemacher Abou Bakar Sidibé aus Mali, der 15 Monate auf jenem Berg Gurugu in Marokko verbrachte, von dem aus die Flüchtlinge in die  spanische Enklave Melilla wollen. Afrika und die Europäische Union werden hier durch eine hochgesicherte Grenzanlage, bestehend aus drei Zäunen, voneinander getrennt. In den Wäldern des Bergausläufers leben Geflüchtete, meist aus der Subsahara-Region, die versuchen, diese direkte Landgrenze zwischen Marokko und Spanien zu überqueren.

Mittelbadische Presse/Roland Spether